Mittwoch, 9. Oktober 2013

Marroni in Chianti

Die stachligen Kugeln prasseln auf mich nieder, kleine Tropfen Blut auf meiner Haut. Trotz des Schmerzes muss ich lachen und schaue mich um, wo Blut ist kann Siegfried der Held nicht weit sein. Da kommt er schon. Hat sich hinter dem Buchs (Buxus sempervirens) versteckt. Er hilft mir Marroni sammeln - bei ihm geht das blitzschnell - und trägt das Körbchen in meine Küche. Die Kastanien kochen in Chianti, der Wein verdampft, nur kleine Salzränder kriechen am Topfinneren hoch. Das Fleisch ist rot und weich, duftet verführerisch und schmilzt auf der Zunge. Siegfried hält sich zurück, sein Hunger ist ein anderer, doch er wartet noch. Wartet bis ich betrunken bin vom Rest des Weins und für alles bereit.

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