Beim Anblick der acht Meter langen Schlange und ihren
behäbigen Bewegungen um einen toten Baum herum denke ich, es ist Zeit für eine
Häutung. Ich bin zwar immer gut gewesen im Abstreifen von Vergangenheit, merke
jedoch, dass mein nächster Schritt ein gewaltiger wird. Er soll Dekaden von
Mustern löschen. Ich will das, aber in meinen Träumen werde ich dafür hart
bestraft. Mein träges Gehirn will weiter auf dem alten Kanal senden und sich
nicht meiner Ansage unterwerfen. Es wehrt sich mit dummen, leicht
durchschaubaren Konventionen, die es wie Dreck auf mich schleudert. Auch von
meinem vegetativen Nervensystem ergreift es Besitz, dort hat es wirklich nichts
zu suchen. Jede Nacht ist eine Tortur und ich sterbe auf verschiedene Arten.
Tröstend ist der Schmerz, mein treuer Freund in allen Gefahren, mein Garant für
das Wahrhaftige. Dem Gehirn verabreiche ich eine Tinktur aus Gingko (Gingko
biloba), sie wirkt gefäßerweiternd, insbesondere im Kopf.
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