Samstag, 19. Oktober 2013

Abbitte II


Der Engel vergibt mir und schickt Sturm. Im Wald prasselt es wie verrückt. Alles kommt runter. Ich stehe hier und halte das aus. Auch das Gespött der Vorbeiwanderer. Die gucken und grinsen. Einer bietet mir Wasser an. Ich trinke nicht, bedanke mich aber artig. Nach dem Wind wütet Feuer. Die Hitze ist heikel, aber ich verbrenne nicht, denn der Engel ist gnädig und gießt ziemlich schnell Regen hinterher. Die Erde, auf der ich stehe, dampft. Ich stehe, bis es dunkel wird, dann lege ich mich auf das Laub und versuche, zwischen den Zweigen der Eiben (Taxus baccata) die Sterne zu erkennen. Mein Herz pocht laut. Ich weiß nicht, was als nächstes kommt. Also warte ich. Ich warte einfach, bis irgendetwas oder irgendwer meine Position verändert. Wo ist eigentlich Siegfried? Dann schlafe ich ein und träume von einem glühenden Himmelskörper, der sich der Erde nähert. 

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