Nachdem ich die beiden Schafromane gelesen habe, mahne ich
mich wieder zur Mäßigung. Die widderliche Ungeduld will jegliches zukünftige Geschehen am liebsten
mit Lichtgeschwindigkeit herbeiführen. Ich renne dann wie wild an der Spitze
und merke erst viel später, dass hinter mir niemand mehr ist, geschweige denn
neben oder bei mir. Das ist nicht lustig. Mann, ich habe so viel Energie
verbrannt, für umsonst. Na ja, fast, ich bleibe in Form. Aber der Preis ist
hoch. Nicht noch so ein würziges Kraut wäre ein Trost (Euphrasia). Das bedeutet warten. Ich bin ja auf den Moment gespannt, da mal eine(r) mit
mir voranprescht und mir die Spitze streitig macht. Oder sie unattraktiv macht,
weil das Gemeinsame viel interessanter
wird. Das bedeutet warten. Das ist widder schlecht, denn alles was ich will,
ist wollen.
Mittwoch, 30. Mai 2012
Dienstag, 29. Mai 2012
Blueline
Blueline
Dieses Mal suche ich dich –
und finde dich nicht. In deinen Universen kenne ich mich nicht aus. Ein halbes Jahr ist vergangen und die Sprachlosigkeit hat mich zutiefst
verunsichert. Unverbindliche Blicke und demütigende Routine. Dann plötzlich eine
Energie, deren Quelle ich suche, ich blicke mich um und fange an zu beobachten.
Warum gibst du dich nicht zu erkennen. Ich schwebe zehn Meter über mir und
meine Wege sind rote Linien, die sich nicht mit anderen Wegen kreuzen. Nur eine
andere blaue Linie läuft fast parallel,
mal näher mal weiter weg, wieder nah. Bist du das. Ich gewöhne mich an die Nähe, beginne sie
zu vermissen, wenn sie sich nicht einstellt, gehe ich ihr entgegen. Ein
einziger Augenkontakt gibt mir Nahrung für einen ganzen Tag. Du siehst völlig verändert aus. Was bedeutet das. Bist du das wirklich. Ich bin verwirrt und bald ist das Wenige nicht mehr genug. Blödes Vergissmeinnicht (Miosotis) blüht überall.
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