Freitag, 12. August 2011

selfish brain


Dass das Gehirn eine eigenständige Existenz im Körper führt und den Rest seiner stofflichen Umgebung komplett durcheinanderbringt, kenne ich. Verliebt sein und Nichteinschlafenkönnen sind die besten Beispiele. Warum die Person der Begierde sich derart tief in die hinter der Netzhaut liegende Kodierung des Beuteschemas brennen muss, so dass die unfreiwillige Tätowierung bis in die Gedärme rumort, weiß nur das Gehirn. Die damit verbundene Schwierigkeit einzuschlafen, weil die Herzfrequenz auf ja, ich will, egal wie spät es jetzt ist und eigentlich haben wir uns noch gar nicht kennengelernt, getuned ist. Und obwohl ich weiß, dass hinter diesem selfish brain-Unfug meistens Andi steckt, gehe ich immer wieder in die Falle. Liege im Dämmer auf der linken Seite und mein Herz hämmert mir an die Rippen. Drehe mich auf die andere Seite, das Gehirn geht auf remote und spielt mir zum xten Male die Szene der ersten Begegnung vor. Ich vergesse sie nicht!! Macht es Sinn, mit dem eigenen Gehirn zu sprechen? Unterscheidet mich das von einer Pflanze, zum Beispiel einer fleischfressenden Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula)?