Montag, 30. September 2013

Mars ist mein Planet

Die Marsmaschine hat Wasser gefunden, nicht fließendes, stehendes oder tröpfelndes, sondern gebundenes mit irgendwelcher Marsmaterie. Genau zu diesem Zweck wurde sie hinausgeschickt, weil die Spuren von Wasser konnte die Wissenschaft schon vorher mit dem bloßen (Teleskop-) Auge erkennen. Aber wie immer braucht die Wissenschaft einen Beweis und der ist jetzt im Inneren der Maschine bzw. wird als Datenmenge an die Erde gesendet. Bisher kam ja vom Mars noch nix und niemand zurück, alle sind immer nur hochgeflogen, haben Gestein fotografiert und sind dann als Dauerparker dort geblieben. Ich persönlich habe in meiner Sammlung schon lange einen Stein vom Mars. Den hat mir Andi damals mitgebracht, das muss aber geheim bleiben. Wasser auf dem Mars kann ja bedeuten, dass es dort auch Leben gibt, vermutet die Wissenschaft: Algen zum Beispiel oder Flechten (Lichen). In meinem Stein ist der Abdruck einer Schnecke.

Freitag, 27. September 2013

blutbad

Hier am Fuße des Siebengebirges hat Siegfried im Blut des Drachen gebadet. Danach hat er das Blut im Rhein wieder abgespült und war hernach unverletzlich außer dieser einen Stelle am Rücken. Vielleicht ist er auch unsterblich geworden. Ich habe da so einen Verdacht. Neulich habe ich nämlich beim Einkaufen im Kaisers einen kennengelernt, der ist (wie) er. Behauptet er jedenfalls. Sein Siegfried that´s me T-Shirt ist makellos, seine blauen Augen durchleuchten mich wie einen Koffer am Flughafen. Ich gehe sofort mit ihm weil ich sein Schulterblatt (Scapula) unbedingt sehen will. Er wohnt ganz schön weit weg mann und jetzt wird es schon dunkel. Als er mich berührt fröstelt mich und ich werde unsicher ob meiner spontanen Zutraulichkeit. Seine Augen sind jetzt schwarz und ich glaube er wird gleich mein Blut trinken.

Mittwoch, 25. September 2013

sect.

Zwischen facebook und whatsapp kommt mir mein Blog total altmodisch vor. Aber warum nicht ein paar lieb gewonnene Gewohnheiten bedienen? Heute bocke ich zum Beispiel meine alte Nähmaschine auf, um einen Saum zu nähen. Nachdem ich den Saum fertig habe, nehme ich meine geschätzt 10 Tonnen Stoff in Augenschein und frage mich angesichts der bunten Stapel, was ich jemals damit vorhatte. Sonst ist meine Lagerhaltung nicht so ausgeprägt. Obwohl - ich koche Marmelade und Apfelmus. Dieses Jahr gibt es soooo viele Früchte, Brombeeren, Holunder, Pflaumen, Äpfel. Nächste Woche bin ich mit einer Freundin zum Pilze suchen verabredet. Wir werden sie pflücken wie Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia) und unsere Taschen werden platzen. Das weiße Fleisch der Pilze in Eigelb wenden, salzen, mit Semmelbrösel bestreuen, dann in Butter ausbraten. Schmeckt wie Kalbfleisch, fast. Dazu trinken wir sect. äh Sekt.

Dienstag, 24. September 2013

Königswinter reloaded

Jetzt wo Voyager 1 unser Sonnensystem wahrscheinlich für immer verlässt und am Nachthimmel neue Sterne leuchten, von denen ich bisher nix wusste, denke ich über den Sinn meines Erdenlebens in Königswinter nach. Das ist ganz angenehm, weil die Stadt klein und voller Pflanzen ist und der Straßenlärm sich in Grenzen hält. Ich werfe Steine in den Rhein, sammle Walnüsse und stelle mich im Garten unter den drei Meter hohen Topinambur (helianthus tuberosus). Dort stehe ich und mein Nachbar sagt ich strahle.  Kosmologisch kann ich mich noch nicht einordnen, der Weg zur Erkenntnis dürfte noch weit sein. Doch das stört mich nicht, denn ich lasse täglich eine beträchtliche Strecke hinter mir. Vögel fliegen, Fische schwimmen, Menschen laufen.