Dienstag, 15. Oktober 2013

Mond in den Augen


In Vorbereitung auf den Vollmond poliere ich mein Teleskop. Auch wenn ich schon tausendmal auf die Vorderseite des Mondes geblickt habe und die Landeplätze von Apollo 11, 12, 14, 15, 16 und 17 in- und auswendig kenne, stimmt mich der Anblick der ausgetrockneten Meere ruhig. Mein Blick bleibt im Mare Nectaris haften und saugt ein wenig. Ich stopfe die Bilder in mein Gedächtnis wie eine Honigbiene den Pollen des Bittersüßen Nachtschattens (Solanum dulcamara) in ihre Säckchen. Mein Teleskop reicht nur bis zum Mond, zu schwach zum Planetenhopping. Für den Mars bräuchte ich mindestens das Hubble. Plötzlich empfange ich ein schwaches Signal von Andi und mein Herzschlag setzt für einen Moment aus. Er ist sehr weit weg, doch das ist näher als meistens. Mit Realität hat das noch nichts zu tun, oder Einstein?

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