In Vorbereitung auf den Vollmond poliere ich mein Teleskop.
Auch wenn ich schon tausendmal auf die Vorderseite des Mondes geblickt habe und
die Landeplätze von Apollo 11, 12, 14, 15, 16 und 17 in- und auswendig kenne,
stimmt mich der Anblick der ausgetrockneten Meere ruhig. Mein Blick bleibt im
Mare Nectaris haften und saugt ein wenig. Ich stopfe die Bilder in mein
Gedächtnis wie eine Honigbiene den Pollen des Bittersüßen Nachtschattens
(Solanum dulcamara) in ihre Säckchen. Mein Teleskop reicht nur bis zum Mond, zu
schwach zum Planetenhopping. Für den Mars bräuchte ich mindestens das Hubble. Plötzlich
empfange ich ein schwaches Signal von Andi und mein Herzschlag setzt für einen
Moment aus. Er ist sehr weit weg, doch das ist näher als meistens. Mit Realität
hat das noch nichts zu tun, oder Einstein?
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