In unserem Drama tun wir Dinge die es nicht gibt. Wir
lügen über das was wir nicht sehen, haben Spaß am Augenblick und unsere
Geschichten sind jeden Tag anders. Der Nonsens befreit unsere Seelen. Die
Darbietung mit Sinn zu füllen obliegt denen die gerne und ausgiebig
interpretieren, sie dürfen die Handlung im Nachhinein rechtfertigen und
weichzeichnen wenn sie wollen. Elise trägt heute den OP-Kittel einer Oberärztin
und ist dabei mein Herz auszutauschen. Bei der Untersuchung fand sie dass es zu
zaghaft schlägt und ich nicke heftig, gerne hätte ich ein anderes Herz wenn das
geht. Klar, kein Problem, sie hat ein schönes wildes Herz auf Lager und das
kann ich haben. Ich bin voll in der Lachgasnarkose und amüsiere mich über
Elises konzentriertes Gesicht. Was machst du mit meinem alten Herz, frage ich. Es
wird erst einmal eingefroren bis ich mich an mein neues gewöhnt habe und mein
Gehirn es akzeptiert hat; das müsste eigentlich kein Problem sein, denn mein
Gehirn stand mit dem alten Herz auf Kriegsfuß, ständig waren die beiden
unterschiedlicher Auffassung, hoffentlich ändert sich das jetzt. Elise näht den
Schnitt im Stil der unbeachteten Rose (Rosa
omissa) wieder zu und stellt damit die Harmonie zwischen außen und innen
her. Mit blutverschmierten Fingern drückt sie meine Hand und wünscht mir viel
Glück.
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