Sonntag, 19. Januar 2014

subsp.


Der Teufel ist unser Gast, er kommt mit Wildem Wein (Vitis vinifera subsp. sylvestris), wir wissen nicht wer ihn eingeladen hat. Elise trägt das Kostüm einer Köchin, sie kocht für eine mitteleuropäische Heidengesellschaft. Der Teufel setzt sich dazu und grinst. Alle rücken ein Stück weg. Ich stelle ihm einen Teller hin, der nicht zu den anderen Tellern passt und sein dunkles Auge betrachtet mich kritisch. Ich bin nur die Küchenmagd, aber ich kann Zaubersprüche und schwarze Magie. In meinem Zimmer habe ich den Teufel an die Wand gemalt und ihm Reißzwecken zwischen die Rippen gestoßen. Er dürfte es hier heute Abend nicht lange machen bevor er tierische Schmerzen in seinen Eingeweiden hat. Elise mischt außerdem noch etwas Gift in sein Essen, Pulver von bittersüßem Nachtschatten, so fein gemahlen wie Pfeffer, er kann es unter den vielen Gewürzen und Kräutern nicht herausriechen. Als sich der Teufel in Krämpfen auf dem Boden windet, prosten sich alle wild mit dem Wein zu und werfen die Gläser nach ihm. 

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