Meine Tochter und ihre Freundin streifen durch den ältesten
Dschungel der Welt. Im Wald hängen Spinnweben wie Nebelfäden, überall kriecht
und schlängelt sich Getier. Die warme Feuchtigkeit der Luft klebt an ihrer Haut
wie ein totes Insekt. Die feinen Härchen ihrer Arme reagieren auf jeden Hauch,
jedes Geräusch und jede kleine Bewegung. Tolle Erfahrung, sagen beide und sind
schnell wieder aus dem Urwald raus. Sie tauchen ab in den Ozean. Im Wasser schweben
Algen wie Luftblasen, glitzernde Fische schwimmen ihre Bahnen, es ist still und
leicht. Im Blau des Meeres wachsen rote Korallen und gelbe Moose, dazwischen rollen
Seeigel. Der Guide sagt zu den Mädchen es ist wie mitten in einem 3D-Film, das
Glas der Taucherbrille vor den Augen, die wunderbare Unterwasserwelt auf dem Neoprenanzug
und die ständige Angst vor dem Hai. Der kleine Babyhai, der sich heranpirscht,
versetzt sie in Panik, aber gleich darauf streicheln sie seine raue Oberfläche,
Hornhaut auf ihren weichen Fingern, ein Gefühl, das sie an nichts erinnert
außer vielleicht an den Kontakt mit der Schale einer Kiwi
(Actinidia deliciosa).
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