In meiner Tür steht ein Mann der sagt er ist ein
Transformator. Ich bin nicht sicher was er damit meint und traue mich auch
nicht zu fragen, denn ich spüre ab der ersten Sekunde eine deutliche Spannung
zwischen uns – keine dieser spannenden Spannungen sondern eher eine von diesen
die zu unangenehmen Verwicklungen führen. Vor meinem inneren Auge spult sich
ein Film von früher ab und ich glaube der Transformator kann ihn sehen. Er
fragt mich freundlich ob er Korrekturen vornehmen soll, er kann den Film zum
Beispiel anders wickeln und das hat schon enorme Auswirkungen. Ich überlege
fieberhaft und stehe irgendwie unter Strom. Meine Gedanken drehen sich im
Kreis, was soll ich antworten. Ich bin auf diese Begegnung nicht gefasst und
will nicht, dass der Transformator mich wie ein Bauelement ansieht wo er doch
selbst eines ist. Also sage ich laut und deutlich dass ich zurzeit keine
Umwandlung wünsche und bedanke mich höflich für seinen Besuch. Sein
magnetischer Blick löst sich von mir, er greift in seine Tasche und schenkt mir
zur Erinnerung einen Eisenhut (Aconitum).
Er weiß wohl um dessen tödliches Gift, er weiß aber nicht dass ich es auch
weiß.
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