Elise nimmt morgens ein Melissebad oder ist es ein Molassebad
oder ein heißes Moorbad, ich verwechsle das dauernd weil ich stehe nicht auf
Bäder wegen der Kacheln an der Wand. Wenn es nach mir ginge gäbe es keine
Fliesen auf der Welt, höchstens solche wie in der Alhambra oder in Marokko. Die
Muster dieser Kacheln sind so kontemplativ, dass man eigentlich gar nicht baden
braucht um sich zu entspannen, man starrt einfach nur 20 min an die Wand und
atmet. Aber wir sind ja nicht in Algier oder Tanger sondern in der guten alten
Mittelerde mit ihren weiß gekachelten Nasszellen. Als Elise aus dem Bad kommt,
trägt sie das Kostüm einer Gärtnerin, denn heute gehen wir ins Gewächshaus. Das
klingt sehr romantisch, wir sollen die Blüten des Winter-Jasmins (Jasminum
nudiflorum) pflücken, um daraus Parfüm zu machen. Mit unseren Körbchen laufen
wir über den Hof und irgendwie kommt uns das Glashaus schon von außen seltsam
vor. Vorsichtig öffnen wir die Tür und blicken ins Innere.
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