Dienstag, 19. November 2013

Penelope


Am Rheinufer lerne ich Penelope kennen, sie hat eine Zwillingsschwester die heißt Elise. Wir schnipsen flache Steine ins Wasser, zählen die Hüpfer und unterhalten uns über die Big Bang Theorie. Der Nebel hängt dick über den Ufern, die Dieselkähne schleichen tuckernd an uns vorbei. Penelope erzählt mir wie sie und Elise als Kinder immer verwechselt wurden und wie schwer es ist ihr eigenes Leben zu leben ohne es dauernd mit dem von Elise zu verknüpfen. Genau in diesem Moment würde sie mich sozusagen doppelt fixieren, immer auch mit den Gedanken der anderen und sie weiß dann oft nicht ob das nun ihre sind oder Elises. Penelope ist bezaubernd, in ihren Wimpern hängen winzige Tropfen, die zwischen ihrem und meinem Blick kleine Prismen glitzern lassen. Ob mir Elise in der gleichen Weise gefallen würde? Oder würden in ihren Augen andere Sterne leuchten? Wir gehen eine Weile mit dem Fluss, um uns entsteht eine Aura, die duftet zart nach Maiglöckchen (Convallaria majalis), erstaunlich für November. 

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