Mittwoch, 11. Dezember 2013

warm, wärmer


Penelope und ich laufen uns bei den Kletterfelsen am Stenzelberg sozusagen zufällig in die Arme. Sie sieht wunderschön aus mit ihrem goldenen Haar und den leuchtenden Augen, fast wie eine mystische siebengebirgische Erscheinung, sie trägt schicke Workoutklamotten in blau und schwarz und verschämt schaue ich auf meine alte verblichene Jogginghose. Es ist für uns beide ganz seltsam, nicht am Rheinufer zu sein sondern hier oben zwischen den Steinen und mit einem Weitblick, der bis an den westlichen Horizont reicht. Penelope scheint in dieser Umgebung viel glücklicher zu sein, sie schwatzt und plaudert und hüpft dabei immer von einem Fuß auf den anderen. Mein Herz hüpft mit. Dann packt uns beide plötzlich die Leichtigkeit und wir rennen im Laub bergab so schnell wir können, stolpern über Buchenwurzeln und moosbewachsene Äste, treten auf Apfelmatsch und Reste von Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale). An diesem Dezembertag ist es warm wie im Frühling oder sogar wie im Sommer oder ich habe komplett den Überblick über die Jahreszeiten verloren.

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