Penelope und ich laufen uns bei den Kletterfelsen am
Stenzelberg sozusagen zufällig in die Arme. Sie sieht wunderschön aus mit ihrem
goldenen Haar und den leuchtenden Augen, fast wie eine mystische
siebengebirgische Erscheinung, sie trägt schicke Workoutklamotten in blau und
schwarz und verschämt schaue ich auf meine alte verblichene Jogginghose. Es ist
für uns beide ganz seltsam, nicht am Rheinufer zu sein sondern hier oben
zwischen den Steinen und mit einem Weitblick, der bis an den westlichen
Horizont reicht. Penelope scheint in dieser Umgebung viel glücklicher zu sein,
sie schwatzt und plaudert und hüpft dabei immer von einem Fuß auf den anderen.
Mein Herz hüpft mit. Dann packt uns beide plötzlich die Leichtigkeit und wir
rennen im Laub bergab so schnell wir können, stolpern über Buchenwurzeln und
moosbewachsene Äste, treten auf Apfelmatsch und Reste von Herbstzeitlosen
(Colchicum autumnale). An diesem
Dezembertag ist es warm wie im Frühling oder sogar wie im Sommer oder ich habe
komplett den Überblick über die Jahreszeiten verloren.
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