Penelope steht am Rhein und weint, lautlos kullern ihre
Tränen ins Wasser. Ich lege meinen Arm um sie und spüre wie ihr Inneres bebt.
Gut dass wir hier geschützt sind, die langen Äste der Trauerweiden (Salix
babylonica) schirmen uns ab. Ich brauche sie nicht zu fragen was sie quält, denn
ich kenne diesen Schmerz, der sich wie ein nasses Tuch auf die Seele legt und
nicht durchblicken lässt, wo die Linderung ist. Also fange ich leise an zu
summen, irgendein Kinderlied, dessen Text ich nicht mehr weiß aber die Melodie
schon und langsam entspannt sich Penelope, lächelt und sagt, weißt du ich
glaube ich muss mich ganz neu erfinden ich will nicht mehr nur ein Teil eines
Zwillings sein. Elise hat das ja auch geschafft. Ich glaube das nicht, denn
Elise ist hart wie eine Rüstung, aber das behalte ich für mich. Es wäre schade,
wenn du dich neu erfindest sage ich zu Penelope, ich mag dich so wie du bist.
Sie fängt wieder an zu weinen und wir schauen der Strömung zu, wie sie nach
Norden wegfließt und neue Strömung von Süden nachkommt.
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