Andi verabschiedet sich für eine Weile auf seinen
Heimatplaneten, nicht dass die dort auch Weihnachten im Kreis ihrer Lieben
feiern, eher das Gegenteil angesichts ihrer hochentwickelten nichtstofflichen
Wesensart wenn sie unter sich sind, aber dieser inflationäre irdische Hang zur
Lichterkette stört seine Beobachtungen am Sternenhimmel. Und obwohl ich mich
mit dem Gedanken an einen intergalaktischen Ausflug schon angefreundet habe,
bleibe ich doch lieber hier und extrahiere aus meiner stark herzgiftigen
Christrose (Helleborus niger) Saponine,
Protoanemonine und Helleborine für meine Sammlung. Andi sagt er wird nicht
lange weg sein, das ist zwar aufgrund unseres sehr unterschiedlichen Empfindens
für die vergehende Zeit eine sehr vage Angabe, doch ich glaube ihm. Er hat mir
für mein Mobiltelefon eine App entworfen, die kann meine Sehnsucht messen und
den Überschuss an seine Galaxie senden. Die ist auf keiner Karte verzeichnet
und damit ich einen Bezugspunkt am nächtlichen Himmel habe, zeigt er mir die
ungefähre Richtung. Seine Fürsorge rührt mich, irgendwie ist er trauriger als
ich, auch wenn er das nie zugeben würde. Ich schaue in seine Sternenaugen und
lächle ihn an.
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