Eines der Büros in denen ich gearbeitet habe liegt direkt
neben der vatikanischen Botschaft und als Benedikt zu Besuch kam waren
Scharfschützen im Hof postiert. Die haben jeden unserer Schritte überwacht,
auch mittags den Weg in die Falafelbude. Die Botschaft hat sich total in
Unkosten gestürzt um dem Papst jede Annehmlichkeit zu bieten, unter anderem hat
sie ein Bett aus deutscher Vogel-Kirsche (Prunus avium)
anfertigen lassen und da die üblichen Maße irgendwie zu mickrig waren, wurde es
in Popesize produziert. Benedikt hat dann aber gar nicht da geschlafen und das
Bett ist bis heute unbenutzt. Diese Geschichte erzähle ich Andi, er liest lächelnd
sowohl meine Gedanken als auch meine Hintergedanken. Wo soll ich es denn
hinbringen fragt er. Ich würde gerne mal wieder eine Nacht im Freien verbringen
und so stellt Andi das Bett in ein wildes Stück Siebengebirge abseits der Wege.
Sobald es dämmert fangen wir an die Federung zu testen, wir schwingen über die
Matratze, lassen uns von hohen Ästen fallen und hüpfen vergnügt auf der
Polsterung herum. Obwohl Andi keine Kindheit auf der Erde hatte und sowas heute
zum ersten Mal macht kann ich sehen dass er glücklich ist.
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