Sonntag, 31. Oktober 2010

Katze am Kotti

Superfrüh gehe ich zum Kottbusser Damm in der Hoffnung die Bahnen streiken nicht. Ein ungewohntes Geräusch dringt durch den Lärm der Straße, ein klägliches Miau. Ich bin nicht die Einzige, die so früh unterwegs ist und die das Maunzen irritiert. In der Dunkelheit sieht man die kleine schwarze Katze kaum. Sie läuft ziellos zwischen den Fahrradständern umher und weiß offensichtlich nicht wo sie hin soll. Mit meinem Rollkoffer in der einen dem Regenschirm in der anderen Hand stehe ich da und will etwas tun. Aber was? Passanten ansprechen? Die Männer, die rauchend an mir vorbeiziehen schauen auch auf das Kätzchen. Ich glaube es hat nur ein Auge. Also total mitleiderregend, aber auch ein bisschen abschreckend. Oje, sie kommt bestimmt gleich unter die Räder, wenn sie niemand rettet. Ich kann nicht. Dann ist da der ältere Mann arabischer Abstammung, der sich plötzlich zu dem Tier herunterbeugt und es an seinem Nackenfell packt. Routiniert. Er trägt die Katze wie einen nassen Lappen zu den Hinterhöfen und setzt sie in den Liguster (Ligustrum). Ob sie dort wohnt, weiß ich nicht. Ich hoffe es. Vielleicht macht er das jeden Morgen, bevor es hell wird.

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