Dienstag, 5. Oktober 2010

Lautes Müsli

Lärm ist eine massive Art von Umweltverschmutzung, vor allem morgens in der Küche. Ginge es nach der Gebrauchsanleitung, würde meine Tochter ihre Körner abends mahlen und sie über Nacht einweichen. Weil sie das aber immer vergisst und ich auch, stellt sie die Maschine quasi vor dem Aufstehen an und kippt Kefir über die Körner, kurz bevor sie für eineinhalb Stunden ins Bad verschwindet. Ich wache also von diesem Höllenlärm auf und denke, das kann nicht ökologisch sein. Doch ich sage nichts, weil ich ganz begeistert bin von der neuen Müsliphase meiner Tochter. Wenn ihre Freundin übernachtet, zelebrieren sie das Frühstück richtig. Lächerlich ist zwar die Menge, sozusagen homöopathisch, die sie mit Espressolöffeln aus den kleinen Teeschalen löffeln, die seit zwanzig Jahren unbenutzt im Schrank stehen. Damit sich dieser Tick nicht so schnell verliert, steuere ich kostbare getrocknete Beeren bei, Cranberries etwa, handgepflückt aus dem schottischen Hochland, noch mit kleinen Anteilen von Flechten (Lichen) in der Packung. Oder handgeschabte Kokosraspel aus der venezolenischen Frauenkooperative La Campesina, ab und zu auch schokoliertes Kaffeebohnencrunchy aus dem kontrolliert biologischen kenianischen Hochland. Lecker.

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