Mittwoch, 13. Oktober 2010

Dreimal Zehn

Den Blick auf den Boden geheftet laufe ich am Landwehrkanal entlang, vielleicht finde ich etwas. Schalen von Kürbis- und Sonnenblumenkernen, Kippen und Kronkorken. Das Ufer des Landwehrkanals sieht aus wie eine Pizzabude, überall die quadratischen Klappkartons gestapelt, als würde gleich ausgeliefert. Doch die Pappen sind leer, aufgegessen, wenn nicht dann fressen die Ratten den Rest. Ganz schön fett die Viecher. Mama was will die Maus. Gekreische von Müttern und Mädchen, die keine Ratten gewöhnt sind. Die Jungs versuchen sie mit ihren Stöcken aus Weide (Salix) aufzuspießen. Wenn die Wasseroberfläche nicht wäre, würde man den ganzen Müll sehen. Wer macht es sich schon neben einer Müllkippe gemütlich. Diese Frage trifft auf Berlin nicht ganz zu. Erstaunlich die Orte, die für einen Chillout ausgesucht werden, auch auf einer Verkehrsinsel kann es schön sein. Wir trinken Erdbeerwein und danach Kirschwein, sozusagen zum Kaffee aber ohne Kaffee. Von der Admiralsbrücke klingt es spanisch. Die Sonne geht genau über dem Wasser unter. Wir trinken Wodka.

1 Kommentar:

  1. Deshalb ja der Alkohol :D der verleiht jedem Platz irgendwie etwas schönes. Stadtmenschen geben sich eben dann auch mit schönen Brücken oder sowas in der Art zufrieden.

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