Donnerstag, 27. Februar 2014

Jelängerjelieber


Es gibt tatsächlich eine Pflanze, die heißt Jelängerjelieber (Lonicera caprifolium). Normalerweise schreibe ich ja nicht über Pflanzen an sich, doch diese hier löst eine Flut von Assoziationen bei mir aus und ich kann mich gar nicht entscheiden, welches Jelängerjelieber ich mir näher ansehe. Konditioniert in systematischer Vorgehensweise erstelle ich eine Prioritätenliste: 1. Sex (keine Namen J) 2. Urlaub (Australien) 3. Spaghetti (DeCecco) 4. Sommer (Australien) 5. Snowboardabfahrt (Nebelhorn) 6. Wanderweg (E 5) 7. Roman (Matter, Iain Banks)
8. Messer (Solingen) 9. Abgang beim Rotwein (Amarone)
10. Mittagspause (beim Italiener) 11...(äh ja, jetzt wird es langweilig). Außer Konkurrenz: Liebe (Andi). Ich frage mich, wer die Pflanze warum so genannt hat, ob es aus einer in meiner Liste genannten Laune heraus geschah, etwa beim Mittagessen beim Italiener auf einer Sommerterrasse, die von diesen duftenden Büschen umsäumt ist. Nach drei Gläsern Wein benennt der Täufer das wohlriechende Geißblatt um in Jelängerjelieber, wohl wissend, dass die Pflanze olfaktorisch darüber hinwegtäuscht, dass die giftigen Wirkstoffe Xylostein und Saponine ihrer roten Beeren im menschlichen Organismus Brechreiz und Leibschmerzen hervorrufen; für Leute, die drauf stehen jelängerjelieber.


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