Meine Zahnärztin hypnotisiert mich. Sie sagt bei mir braucht
sie nur mit den Fingern schnippen und schon bin ich weg. Dann behandelt sie in
aller Ruhe meine craniomandibuläre Dysfunktion, das klingt schlimmer als es
ist. Sie hat das schon öfter gemacht. Also, auf jeden Fall bin ich dieses Mal
irgendwie in einer Art Zwischenwelt hängengeblieben und okay, es herrscht eine
sehr entspannte Atmosphäre, mein subjektives Schmerzempfinden ist gleich null
und sämtliche Blockaden scheinen überwunden – alles cool und tropisch
inselmäßig. Nach und nach stellen sich die Sinne wieder ein und mein Gehirn tut
mir den Gefallen und fragt wo bin ich. Während es sein ganzheitliches
Testverfahren durch meinen Körper schickt betrachte ich mich im Spiegel, rotes
T-Shirt mit grüner Salakpalme (Salacca zalacca),
Haare etwas länger als vor meinem Termin und silberne Flipflops. Ich lächle mir
zu, bewundere meine perfekten Zähne und beiße damit in eine Schlangenhautfrucht, lila
Saft spritzt auf den Boden. Wanderameisen lecken ihn mit ihren kleinen rosa
Zungen gierig auf. Mein Gehirn rollt mit meinen Augen und findet es reicht
jetzt. Es ist und bleibt mein persönlicher Spielverderber.
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