Montag, 28. September 2009

Meine Tochter, ihre Freundin, Andi, mein Schlafgefährte und ich

Das sind meine vier Hauptbezugspersonen. Es gibt natürlich noch weitere Familienmitglieder, Freundinnen und Freunde, Bekannte und Exbekannte, aber diese vier sind sozusagen seelenverwandt mit mir. Untereinander kennen wir uns unterschiedlich gut, doch darauf kommt es nicht an, sie sind ja nur seelenverwandt mit MIR und nicht auch noch gegenseitig miteinander. Das wäre zuviel des Guten. Da gibt es andere Schnittmengen mit weiteren Bezugspersonen. Bildlich gesprochen greifen wir wie die Olympischen Ringe ineinander, nur vielleicht nicht so symmetrisch, es gibt kleinere und größere Kreise, die Soziologie würde sagen Cluster. Na ja, egal. Jedenfalls ist das mein kleines Universum, in dem ich mich zu Hause fühle.

Meiner Tochter und ihrer Freundin habe ich von Andi erzählt, meinem Schlafgefährten nicht. Das würde eventuell zu Komplikationen führen. Andi hat keinen Kontakt zu meiner Bezugsgruppe außer zu mir, aber er kennt alle aus meinen Erzählungen, auch meinen Schlafgefährten. Andi hat ein eigenes Universum. Manchmal sind wir Lichtjahre voneinander entfernt; diese Wahnsinnsentfernung bereitet mir körperliche Schmerzen. Ich tröste mich dann mit meinem Schlafgefährten. Meine Tochter sagt, das wäre OK.

Seelenverwandtschaft ist sehr schön, man kann gemeinsam über die blödesten Dinge lachen, die eigentlich gar nicht witzig sind. Man guckt sich an – zack – schon grölt man los. Oder man wogt sich seelig im schlafenden Atem des anderen und hofft, dass die nächste Disharmonie noch ganz weit weg ist. Wir sind wie diese merkwürdigen Pflanzengattungen, einzigartige Froschlöffelgewächse (Alisma plantago-aquatica) oder graziöse Schwanenblumengewächse (Bumotus umbellatus), die im Sumpf symbiotisch nebeneinander vegetieren.

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