Mittwoch, 27. Januar 2010

monochrom


Eine angesagte Bar. Unterwegs mit M auf der Suche nach dem ultimativen Mixgetränk. Draußen ein Meter Schnee, innen weißes Leder, helle Tische aus Glimmergranit und Rauchen ist erlaubt. In silbernen Vasen schwimmen blasse Seerosen und Weiße Waldrebe (Clematis vitalba). Beeindruckt vom Ambiente bestellen wir Gintonic und Virgin Pink Mojito. Der rote Klecks in meinem Drink zieht die Aufmerksamkeit auf sich, die Minze ist gezuckert, damit sie nicht so grün ist. Am frühen Abend ist die Bar fast leer. Wir trinken, inhalieren den passiven Rauch und sind uns schnell einig in der irrigen Annahme, wir könnten durch Nähe Einsicht erfahren. Persönliche Nähe schafft meistens Missverständnisse. Nichts ist so wie man es gerne hätte. Die Gefühle rasen aneinander vorbei oder vielleicht ist nur das eigene Blut nahe dem Siedepunkt und man blubbert und hechelt und keucht, während der andere aus dem Fenster sieht. Wir bestellen Moscow Mule und Red Hot Chili Pepper. Während das Gurkengetränk in zarter Farbe daherkommt, lenkt meine Chilischote wieder alle Aufmerksamkeit auf sich. Teufel, der Drink ist scharf! Genial, nur ein Hauch Pfeffer und meine Geschmacksknospen drehen durch. Nichts ist wie es scheint.

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