Dienstag, 9. März 2010

Remember Hannah

Dies ist eine traurige Geschichte. Unendlich grausam und gewalttätig. Eine Greueltat, ein Anfall von Wahnsinn, der einige mörderische Stunden dauerte und für Hannah tödlich endete. Das war vor zweieinhalb Jahren und Hannah war vierzehn. Ihr Peiniger war Mitte zwanzig und hat mit hinterhältiger Absicht nicht nur auf brutalste Weise das Leben von Hannah beendet, sondern auch das ihrer Familie. Nichts ist wie vorher.

Das Leben meiner Tochter, ihrer Freundin und mir hat sich seitdem verändert. Das Böse hat Einzug gehalten, es lauert überall, so wie der Täter hinter den Büschen. Schlimm ist, dass wir es nicht erkennen, auch wenn es vor uns steht. Erst, wenn es zuschlägt, uns ins Dickicht schleppt und uns auf schmerzvollste Weise Wunden zufügt, bis wir nicht mehr atmen. Dann wachen wir auf, japsen nach Luft. Die Luft ist dick von Gram und Leid. Die guten Erinnerungen an die gemeinsame Zeit helfen nicht, das Jammertal zu verlassen. Wir wollen Kontakt aufnehmen, die Grenze ins Jenseits überschreiten, feststellen, dass Hannah noch da ist und dann unser Leben weiterleben, das in seiner binären Realität keinen Sinn mehr macht. Finden wir Trost in dem Wissen, dass keine Materie verloren geht? Dass alles, nur anders, um uns herum ist? Für ihre Mutter wünsche ich mir Hannah als Gänseblümchen (Bellis perennis), die von Februar bis November in ihrem Garten blühen, Jahr für Jahr. Morgen wäre Hannah siebzehn geworden.

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