Sonntag, 21. März 2010

Das Luftschloss bröckelt

Ich, Meisterin in der Kreation von Trugbildern und Luftschlössern, muss mich mal wieder aus Trümmern befreien. Habe schon ganze Städte in Windeseile erbaut, Paläste errichtet, Türme emporgezogen, Stein auf Stein, Tag für Tag. Jahrhunderte hätte ich dort wohnen können mit all dem geliebten Grünzeug wie dem Fleißigen Lieschen (Impatiens walleriana) um mich herum, mit meiner Tochter, ihrer Freundin, Andi und meinem Schlafgefährten. Es stellt sich heraus, dass meine soliden Phantasien Kartenhäuser sind, die beim kleinsten Windhauch in sich zusammenbrechen. Dann purzeln auch die sensiblen Personenkonstellationen durcheinander und Andi haut ab ins All. Lässt mich mit dem Schutt alleine. Verlässt sich auf meinen Einfallsreichtum, aus dem Müll wieder etwas Kunstvolles zusammenzubauen, worin er dann kurz wohnen kann. Ich mache das. Staubbedeckt und am Ende meiner Kräfte stemme ich das nächste Projekt - Luftschloss Nummer fünfhundertdreiundsiebzig – und lade alle ein. Die anderen haben sich an den Event-Charakter meiner Erfindungen gewöhnt und finden es lustig. Sie müssen ja auch nicht aufräumen. Übrigens: Die Kravatte hat sich nicht gemeldet.

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