... davon kann ich nur träumen. Schon früh wurde ich zu
Sozialisationszwecken in die Herde geschickt, allein. Und natürlich sieht man
auf den ersten Blick, dass ich nicht dazu gehöre, auch wenn ich in die gleiche
Richtung laufe. Aber so ein Mitlaufen hinterlässt Spuren, bei beiden Spezies: Die Schafe
entwickeln eine Art von Toleranz gemäß ihres angeborenen Musters „Schwarzes
Schaf“ und ich gebe ernsthaft dem blauen Schaf eine Chance, das behauptet es
sei mein wahres Ich. Das geht natürlich zu weit, obwohl ich mein Interesse für
gute Gräser wie die gemeine Schafgarbe (Achillea
millefolium) nicht verhehlen kann. Auch meine Vorliebe für hundertprozent
Schurwolle ist ein Indiz, aber das war es dann auch schon. Alles andere schafartige
Verhalten dient eher der Ausrede ganz zu schweigen von den Balken in den Augen.
Meine neue Taktik ist einfach stehen bleiben und sie an mir vorbeiziehen
lassen. Denen fällt das nicht einmal auf und ganz ihrer Schafnatur entsprechend
drehen sie sich auch nicht um. Jetzt sind wir uns los, oder.
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