Samstag, 25. September 2010

Berlin-Marathon

Neee, ich laufe nicht bei denen mit. Ich renne auch heute wie gewohnt durch die Hasenheide und trainiere auf winterhart. Wie meine Lieblingsstaude Echter Salbei (Salvia officinalis), dessen Blätter im Winter trocken und leblos knapp über dem gefrorenen Boden liegen, dessen Wurzel aber tief im Erdreich vom Grundwasser versorgt wird. Der Park-Ranger überholt mich dreimal auf dem Fahrrad und blinzelt mir zu. Mein Lächeln sieht wahrscheinlich ziemlich gequält aus. Die Muskeln verkrampfen vor Schmerz, mein Magen kippt. Egal. Dieses mich an die Grenze bringen gehört irgendwie dazu, woher sonst will ich wissen wozu ich fähig bin. Die Abhärtung für den Winter ist eigentlich nur notwenige Bewegung und könnte völlig überhöht metaphysische Erneuerung gegen das Zugeständnis der Materie an ihre Endlichkeit bedeuten. Den Winter und die Kälte stehe ich durch, wenn ich weiß, dass ich zwei Stunden rennen kann. Wenn der Lauf zur Erfüllung wird und die Tage nur aufeinanderfolgen, damit ich wieder laufen kann.



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