Mittwoch, 26. August 2009

Dreiteiliger Zweizahn

So häufig war ich schon in den Bergen, aber noch nie habe ich einen derart klaren Bach gesehen, den Goldbach.

Ganz unverhofft sind wir in diesem Sommer auf einer Wanderung zu einem anderen Bach, der Leitzach, auf ihn gestoßen, haben uns aber befremdet gleich wieder abgewandt, weil so etwas wie eine esoterische Kräuterhexe mit einem brennenden Ast in der Hand an seinem sandigen Ufer hockte und ins Wasser lächelte. Ein Blick auf die hennagefärbte Langhaarige mit der Lederhaut genügte, um uns bergaufwärts in die Flucht zu schlagen. Wir haben die ganze Pracht des Goldbachs dann erst bei unserer Rückkehr von der Leitzach bewundert. In die schwache Strömung der Leitzach haben wir nur kurz gepinkelt, nachdem wir uns entschieden hatten, nicht im seichten Wasser zu baden, weil es schon fast Abend war und viele Mücken herumschwirrten. Unsere Stiche vom Tag zuvor, als wir bei Sonnenuntergang in der Mangfall, einem kleinen Fluss in der Nähe unseres Feriendorfes, gebadet haben, juckten noch auf der Haut. In der Mangfall waren kurz vorher zwei Erwachsene ertrunken, als sie zwei Kinder retteten. In den Staustufen kann man wunderbar schwimmen, aber nur, wenn der Fluss nicht zu viel Wasser führt und die Strudel einen auf den Grund ziehen.

Der Goldbach läuft einige Kilometer quer zum Berghang und wird direkt aus mehreren Quellen gespeist. Ohne sichtbare Fließbewegung gibt er sein magisch klares Wasser weiter. Wanderer geraten in einen Bann, kommen bei seiner Betrachtung vom Weg ab und holen sich nasse Füße. Ich möchte mich am liebsten gleich ganz hineinlegen in den eiskalten Bach und Gold werden. Gut, dass ich nicht alleine hier bin und das Bachbett zu meiner ewigen Ruhestätte erkläre. Ich reiße noch schnell ein paar Stengel vom Dreiteiligen Zweizahn (Bidens tripartia) aus, um meinen Stoffwechsel in Schwung zu bringen. Der zauberhafte Goldbach muss wieder aus meinem System heraus.

2 Kommentare:

  1. Jaa der Goldbach hat dich wirklich sehr fasziniert, was das ganze noch milde ausdrückt. Aber ich finde gerade nicht die richtigen Worte für deine Begeisterung. Bleib lieber noch bei mir bevor du zu Gold in dem glasklaren Gewässer wirst meine Liebe.

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  2. Ich habe wirklich noch NIE vorher einen so schönen Bach gesehen.... und dann heißt der auch noch Goldbach. Ich glaube, ich muss da nochmal hin. Könnte dann auch mal nachschauen, ob noch alle Tassen im Schrank sind (haha!)

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