Wenn ich am Küchenfenster stehe, den Blick auf das
Siebengebirge richte und meine gesammelten Walnüsse knacke kommt es vor, dass
ich in eine andere Dimension drifte. Den Trick hat mir Andi gezeigt, er hat mit
Konzentration und Vorstellungskraft zu tun, davon habe ich mehr als genug. Eine
physikalische Erklärung dafür gibt es nicht, weil es jenseits von Zeit, Raum
und Materie geschieht. Diese Dimension hat keinen irdischen Namen, sie fühlt
sich jedes Mal anders an, manchmal wie Musik die durch meine Venen fließt, wie Flügelschläge die meine Muskeln spannen oder wie Marsrot das in meinen Augen leuchtet. Ich weiß, das
klingt jetzt wie diese Cyberfilme, die als brutale temporäre Gehirnimplantate Illusionen
erzeugen, der sich alle körperlichen Funktionen und Gesetzmäßigkeiten
unterwerfen, von denen man sofort süchtig wird und wie ein Zombie nur noch in
dunklen Kellern rumliegt und intravenös ernährt wird. So ist es nicht. Ich bin
mir meiner realen Umgebung durchaus bewusst. Neben mir steht der
Ananasbasilikum (ocimum basilicum),
sein fruchtiger Duft steigt in meine Nase. Lenke ich meine Aufmerksamkeit auf die
Nuss in meiner Hand bin ich wieder ganz im hier und jetzt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen