Das Gute am Chaos ist dass es eine Ordnung hat. Die ist
zwar zeitlich, räumlich und so nicht vorhersehbar und die Ausformung der
Ordnung hängt empfindlich von den Anfangsbedingungen ab, und da ich nicht sagen
kann, wann das Chaos angefangen hat und mein Beobachtungsvorgang sowieso prinzipiell
unzulänglich ist, vertraue ich auf diese immanente Ordnung. Dies wird ein
abstraktes Stück Text, das merke ich schon. Ins konkrete Detail gehen will ich
nicht, weil ich das Chaos als diskretes System respektiere und ich heimlich
die Hoffnung habe, dass sich die Ordnung bereits durch eine ungefähre Lösung,
easy and elegant, herausbildet. Ja, ich liebe Ordnung: eine gewisse
Übersichtlichkeit, die Erkennbarkeit einer regulären geometrischen Struktur
oder die Schönheit komplizierter Muster wie etwa das der Sibirischen
Schwertlilie (Iris sibirica), die stolz und trotzig ausschließlich an
unkultivierten Standorten gedeiht. Wahrscheinlich befinde ich mich noch im
unendlich heißen und dichten Frühzustand, in dem räumliche Homogenität noch gar
kein Thema ist. Doch das wird sich ändern. Wann und wie und wo ist ungewiss.
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