Sonntag, 17. November 2013

easy and elegant


Das Gute am Chaos ist dass es eine Ordnung hat. Die ist zwar zeitlich, räumlich und so nicht vorhersehbar und die Ausformung der Ordnung hängt empfindlich von den Anfangsbedingungen ab, und da ich nicht sagen kann, wann das Chaos angefangen hat und mein Beobachtungsvorgang sowieso prinzipiell unzulänglich ist, vertraue ich auf diese immanente Ordnung. Dies wird ein abstraktes Stück Text, das merke ich schon. Ins konkrete Detail gehen will ich nicht, weil ich das Chaos als diskretes System respektiere und ich heimlich die Hoffnung habe, dass sich die Ordnung bereits durch eine ungefähre Lösung, easy and elegant, herausbildet. Ja, ich liebe Ordnung: eine gewisse Übersichtlichkeit, die Erkennbarkeit einer regulären geometrischen Struktur oder die Schönheit komplizierter Muster wie etwa das der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica), die stolz und trotzig ausschließlich an unkultivierten Standorten gedeiht. Wahrscheinlich befinde ich mich noch im unendlich heißen und dichten Frühzustand, in dem räumliche Homogenität noch gar kein Thema ist. Doch das wird sich ändern. Wann und wie und wo ist ungewiss.

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