Ich erklimme
drei Gipfel. Der letzte ist recht unscheinbar, überhaupt nicht eindeutig und
obwohl ich der R-Markierung gefolgt bin (R für Richtiger Weg oder?) kommt es
mir nicht so vor, als hätte ich mein Ziel erreicht. Dabei gebe ich mir wirklich
Mühe, ich renne auf nassem Laub bergauf, ich denke an die Dinge, die ich
nachdem ich sie gedacht habe vergessen will und dann sehe ich plötzlich ein
Licht im Wald. Es ist hell wie der Strahl einer guten Taschenlampe und flackert
da hinten im Dickicht herum. Ich gehorche der Regie eines
Blockbuster-Horrorstreifens und folge dem Licht. Mutig bin ich, aktiv und mit
vollem Bewusstsein bereit für das Abenteuer, gerne auch verbunden mit seelischem und körperlichem Schmerz, z.B. von zu heftigem Kontakt mit Stechpalmen (ilex
aquifolium). Die kognitive Verarbeitung von
durchschrittenen Landschaften und ihrer Mühen, von gesellschaftlichen Events
und ihrer Absurditäten, von den wechselnden Stadien konditionaler und
emotionaler Stabilität brennt sich in meine Synapsen ein. Ich agiere streng
nach dem Motto past behavior predicts future behavior. Meinen Mut kann ich immer
ein wenig steigern, denn jedes Mal überschreite ich eine Grenze, die weh tut.
Ich will wissen, was diese Grenze mit mir macht. Es sind ganz banale Dinge wie
zu wenig Wasser mitnehmen oder zu weit rausschwimmen, wenn ich den point of no return
nicht kenne. Jetzt folge ich dem Licht.
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