Sonntag, 5. Dezember 2010

Mit Wolle durch den Winter IV

30 Zentimeter Schnee und noch immer schneit es als ob etwas nachzuholen wäre. Tief im Schrank finde ich die Schneehose und den Anorak, alles hochgebirgstauglich und jetzt gut für einen Gang zum Supermarkt. Meine Tochter, ihre Freundin und ich wachsen Schlittenkufen, ihre langen Haare sind unter dicken Mützen aus nichtechter Wolle, weil die kratzt, Mama. Das stimmt, doch ich habe ein freundschaftliches Verhältnis zu diesem Jucken, weil ich weiß, dieses Wollwerk wärmt immer, egal, wie kalt es wird und egal wie nass es ist. Mit dem Schlitten holen wir einige Kisten Lebensmittel, denn der Himmel sieht so aus, als schneie er weiter und weiter. Den Mädchen gefällt dieser Einkauf, Berge von Nudeln und Chips und schon mal Schokolade für Weihnachten. Mixgetränke in Flaschen, die man einfach nur in den Flur stellen muss, ums sie jederzeit eisgekühlt trinken zu können. Orangen, Zitronen, Kiwi (Actinidia deliciosa) und Kartoffeln wie auf einer Polarexpedition. Skorbut soll nicht unser Problem werden. Es ist still. Der Verkehr ist zum Erliegen gekommen. Nur vom Rhein dröhnen die Dieselmotoren, den Schiffen macht der Schnee nix. Irgendjemand hat mir mal Schneeschuhe geschenkt für Alaska, die suche ich gleich im Keller.

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