Sonntag, 28. November 2010

Yucca

Verbringe wieder eine Nacht im Hotel, mitten in der City. Obwohl mein Zimmerfenster (wie immer!) direkt über dem Hoteleingang an der Straße liegt, ist es mucksmäuschenstill. Schon auf dem Weg in diese Herberge ist mir etwas mulmig, weil  mir auf der Strecke zwischen Bahnhof und Zieladresse kein einziger Mensch und nicht ein Auto begegnen. Keine Lichter in den Häusern und die Straßenlaternen schaukeln im kalten Wind. Mein Mobiltelefon sagt mir Ziel erreicht und die City-Hotel-Leuchtreklame leuchtet auf. Ist heute Fahrverbot oder Ausgangssperre? Gab es einen Giftmüllunfall in der Nähe und die Luft, die ich atme, ist verseucht? Schnell trete ich ein. Ein freundliches Kneipenambiente empfängt mich. Hinter dem Tresen, der gleichzeitig auch Empfang ist, steht Andi. Andi? frage ich. Doch der Mann sieht ihm nur ähnlich und lacht freundlich, erzählt mir sofort wo er geboren ist, dass seine Freundin das Frühstück machen wird und dass er sechs Föhne zum Ausleihen hat. Ich überlege, neulich hatte ich Alaska, also nehme ich Carrera. Der Andiähnliche führt mich in mein Zimmer, zeigt mir, wie warm er die Heizung aufdrehen kann, voll bis auf drei. Als er wieder weg ist drehe ich schnell zurück. Mein Bett steht in einem Wald aus Palmlilien (Yucca), das ist ganz schlechtes Feng Shui. Nach einer Stunde habe ich das Zimmer so umgeräumt, wie es mir gefällt. Es ist immer noch unheimlich ruhig.

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