Montag, 13. Dezember 2010

Frankfurt, oder?

Laufe durch die Stadt und finde die Brücke nicht, schaue nach oben auf die unerwartet alten Türme und den Schnee, der darauf fällt. Dann der der Fluss in einem Bogen, der mich staunen lässt, wie elegant, wie gewaltig. Eisschollen treiben gen Norden, verdichten sich. Sind das Eisfischer da draußen? Ich dachte, die gibt es nur in Sibirien. Frauen in Pelzjacken und Männer, die hinterher gucken. Die Sprache verstehe ich nicht. Über die Brücke gehen heißt in ein Land wechseln, in das ich noch nie einen Fuß gesetzt habe und in dem mein Vater geboren ist, Vaterland. Bin Grenzgängerin in der zweiten Generation, die erste redet nicht darüber. Nein, ich bin nicht auf Spurensuche, will welche hinterlassen. Setze Wortmarken in das moderne Gebäude mit Blick auf den melancholischen Strom, alle sehen aus dem Fenster, lächeln verträumt. Freundliche Menschen mit traurigem Blick. Will sie aufheitern und überreiche einen Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), sie bedanken sich und streichen sanft über die roten Blätter.

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