Dieser Blog endet heute.
Großer Dank an alle die gelesen haben und allen Mitwirkenden.
Neee, ich höre nicht auf zu schreiben, brauche aber mal Tapetenwechsel. Transformation is over :-)
Ihr findet mich jetzt hier: SUBSTANZ
(sollte der link nicht gehen: http://peggiliebisch.wordpress.com)
see you there.
Quecksurfer
Auch in der Stadt wachsen Pflanzen.
Mittwoch, 21. Mai 2014
Freitag, 9. Mai 2014
Hase
Bin ganz mit Schokolade überzogen. Das ist ein komisches
Gefühl. Ungewohnt. Unbewohnt. Innen hohl. Nein, gefüllt. Schwer angereichert
mit Mandeln, Marzipan. Schmecke meine eigene Füllung. Süß und bitter. Das ist
ein Experiment. Zeige ich mich von meiner Schokoladenseite. Lasse mich auch
vernaschen wenn´s unbedingt sein muss, ist sowieso nur eine Metapher. Die
Stylistin packt mich außerdem noch in Goldfolie. Sie kann es nicht lassen. Will
dass ich glänze. Stell mich in die Sonne, dann schmelze ich. Die Folie flattert
im Wind. Werde warm wie die Überlebende einer Lawine. Innen Silber- außen Gold,
High Tech Rescue Decke. Ein Schneehase kommt und knabbert mich an. Wusste nicht
dass Hasen Schokolade mögen. Nur dass sie ihre Form leihen. Mein Telefon summt.
Die Stylistin spricht hinein und sagt sie kann jetzt nicht. Ich habe Hunger auf
etwas Grünes, Avocado
(Persea americana) wäre
gut. Fühlt sich als Füllung fast genauso an, vielleicht etwas cremiger.
Montag, 5. Mai 2014
Epizentrum
Helmut mein Friseur und die Stylistin streiten sich. Über
mich. Helmut meint Gold steht mir nicht. Er will wieder zurück auf mehr Braun oder dunkles Amber wie er es nennt. Ich sitze vor dem Spiegel, betrachte mich und
die Streitenden hinter meinem Rücken. Sie berühren mein Haar, halten kleine Kärtchen
an meine Haut und streichen über den Stoff meines Shirts. Die Stylistin will
gerne an den Farben festhalten, aber sie sind so flüchtig wie das Parfum, das
ich aus irgendeinem Grund noch in der Nase habe. Ich muss all meinen Willen
aufbringen, das Epizentrum meines Geruchsinns nicht mit diesem Duft zu füttern.
Fest schaue ich mir in die Augen. Der Spiegel wirft ein Blaugrau zurück, es erinnert
mich an ausdauernden Lein (Linum perenne)
auf steinigem Boden. Bin gespannt was die aus mir machen. Innen bin ich fertig
und es ist mir egal ob die Fassade dazu passt. Wirken soll sie, blenden. Das
spricht eigentlich wieder für Gold. Haha. Ganz schön schwierig. Gut, dass die
beiden das entscheiden. Meine karminrot geschminkten Lippen lächeln mich an.
Dienstag, 29. April 2014
Goldlack
Seit ich die goldenen Haare habe fühle ich mich richtig gut.
Alles geht leicht von der Hand als wäre ich verzaubert. Bin ich verzaubert? Wer
mich sieht lächelt mich an und einige fragen mich wie der Goldton meines Haars
heißt. Cool. Das kann man kaufen also bin ich nicht verzaubert. Wäre auch blöd,
denn ich will dass diese Phase real ist auch wenn sie nicht lange anhält.
Schnell wird es mehr Frauen mit diesem Gold geben, vielleicht auch einige
mutige Männer und dann guckt niemand mehr so neugierig. Es ist ja sowieso nur
eine Stylingvariante von vielen, die ich demnächst noch ausprobieren werde und
auf die ich mich freue. Ich will aber jetzt noch nicht daran denken sondern den
Glanz genießen, der sich von dem äußeren Schein ins Innere absetzt. Ich ahne,
dass die kleinen Goldpartikel viel länger durch meinen Körper flitzen als die
Farbe auf meinem Haar hält. So als lackierten sie mich von innen. Goldlack (Erysimum cheiri). In der Blumensprache steht Goldlack für Sehnsucht
bzw. „Ich sehne mich nach dir“.
Sonntag, 27. April 2014
glamour oder cool
So heißen die beiden Goldtöne zwischen denen ich mich
entscheide. Seit ich die Stylistin kenne weiß ich dass es verschiedene Goldtöne
gibt. Davor war alles einfach Gold. Obwohl ich natürlich schon Weiß- und
Rotgold kenne, dieses Wissen aber nur mit Schmuck in Verbindung bringe und da
ich keinen Schmuck trage, ist das irgendwie ein Wissen aus der Vergangenheit.
Sie empfiehlt mir Gold zu meinem Teint. Sie will dass ich andere Farben
trage als bisher, das ist nicht so schwer denn eigentlich war das hauptsächlich
schwarz. Dass mir blau nicht steht weiß ich schon. Blau macht mich blass. Es
zieht die Farbe aus meinem Gesicht. Alle Arten von Blau. Rot ist mir sowieso
lieber, da kann ich sogar auf der Hautoberfläche spüren wie es wirkt. Die
Energie fließt aus einer unerschöpflichen Quelle unentwegt aus mir heraus und
bildet eine fette rosa Aura. Ich bin froh, dass andere sie nicht sehen können.
Rosa wie rosa Rosen (Rosa canina),
aber sie duftet nicht. Ich kann nur meine eigene Aura sehen und die nur von
innen, die von anderen sehe ich nicht. Manchmal ist meine so groß, dass ich
lieber auf Distanz gehe, damit ich sie nicht irgend jemandem versehentlich
überstülpe. Wer will das schon. Ich entscheide mich für cool.
Montag, 21. April 2014
verflochten
„Mir gefällt was du gerade spielst.“
„Einsame Blumen von Schumann.“
„Interessanter Titel, er war wohl auch ein großer Poet.“
„Du überlegst jetzt wahrscheinlich, welche Blumen er im Sinn
hatte, oder?“
„Vielleicht Buschwindröschen (Anemone nemorosa), die blühen gerade überall.“
„Magst du das Stück Verrufene Stelle hören? Das hat auch
eine Verflechtung zu Blumen.“
„Hm, düster und melancholisch. Weißt du, dass musizieren und
dichten die gleichen Netzwerke im Gehirn aktiviert?“
„Echt?“
„Ja, wenn ich durch den Wald laufe und wohlklingende Schachtelsätze
konstruiere, habe ich Musik im Kopf.“
„Und wenn du rennst drohen dich die Stabreime zu
erschlagen.“
„Bleibe doch lieber romantisch.“
„Okay, hör gut zu. Eine kleine Elfe für dich.“
Donnerstag, 17. April 2014
vorzugsweise rot
Langsam löse ich mich aus der nächtlichen Umklammerung und betrachte die Sonnenpunkte auf meinem Arm. Gold. Licht. Meine Gedanken ziehen zum Fluss und strömen mit ihm zur Mündung. Das Meer rauscht im Wind. Meine Träume surfen auf der Brandung und versprühen dann. Zum Frühstück gibt es Gelächter und ein Funkeln in den Augen, Müsli mit Kokosflocken und den besten Kaffee der Welt. Mein Körper ist leicht wie eine Feder und schwebt gegen jede Regel weit über der Erde. Von oben sieht die Idylle aus wie sie sich unten anfühlt. Ich gehe wieder runter. Es gibt keinen harten Boden der Tatsachen. Die Landung ist weich. Ich kenne die Gegend und sie kennt mich. Neben all den Palmen, die über Nacht gewachsen sind, blühender Flieder (Syringa vulgaris) in den Farben blau über rot bis weiß, vielfach verwildert, Blätter herzförmig, schnitzbares Holz, gut polierbar. Gut gemischt ergeben diese Zutaten ein duftendes Fliederbett, vorzugsweise in Rot.
Abonnieren
Posts (Atom)