Dienstag, 29. Juni 2010

Bewunderung ist albern

Hm, es gibt also doch noch Menschen, die mich überraschen. Bin platt von so viel Understatement. Wirft mir zwar ein paar Brocken hin, der Professordoktor, doch ich picke nur und nicke höflich. Jetzt, wo ich plötzlich mehr weiß, bin ich nachhaltig beeindruckt. Manche haben eine Energie für viele. Ich gehöre nicht dazu, obwohl ich auch etwas mehr habe als andere. Ist schwer zu messen, eher zu spüren. Da ist eine Wellenlänge, auf der ich reite, eine Sonne, deren Wärme ich aufsauge, ein Knistern, in das ich mich wickle. Seelenverwandtschaft. Was für ein großes Wort. Zu gewaltig für mein kleines umfassendes Wohlgefühl, für die Gewissheit, nicht allein in diesem Universum zu sein. Wo ist eigentlich Andi abgeblieben? Habe seit Monaten nix mehr von ihm gehört. Muss in entfernten Galaxien herumschwirren. Komisch, ich habe ihn gar nicht richtig vermisst. Aber das ist immer so. Kaum ist er wieder da, füllt er meinen Raum aus. Widme mich so lange dem Studium vergehender Pracht. Warte darauf, dass sich der Weg gabelt. Bin ganz Wegwarte (Cichorium intybus), stattlich, ausdauernd, blau gekleidet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen