Dienstag, 25. Januar 2011

Real life

Mitten in meiner konzentrierten Büroarbeit klopft es heftig an die Scheibe. Eine Frau will rein. Ich winke ab, schließlich ist das hier Kreuzkölln. Doch sie lässt nicht locker, zieht eine Metallmarke aus ihrer Tasche und hämmert damit an die Tür. OK, das ist eine Polizeimarke, sieht billig aus. Ich lasse sie rein. Observierung sagt sie nur und ich nicke stumm. Schaue zu, wie sie von hinter meiner nicht mehr ganz blickdichten Birkenfeige (ficus benjamina) die andere Straßenseite beobachtet. Dann spricht sie leise in ihre Jacke. Ein Mann kommt aus dem Torbogen gegenüber, was er in den Händen hat, kann ich nicht erkennen. Ich sitze wieder an meinem Rechner und tue so, als würde ich ganz normal hier sitzen so wie jeden Tag ohne dass die Kripo neben mir steht und sich auf eine Schießerei vorbereitet. Der Mann geht zu einem Auto. Mist, der hat ein Auto, sagt die Frau und rennt unauffällig auf den Mittelstreifen, spricht dabei wieder in ihre Jacke und gibt dem Kollegen, den ich nicht sehen kann, das Kennzeichen durch. Das Auto fährt weg, und jetzt?

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