Samstag, 15. Februar 2014

wo bin ich


Meine Zahnärztin hypnotisiert mich. Sie sagt bei mir braucht sie nur mit den Fingern schnippen und schon bin ich weg. Dann behandelt sie in aller Ruhe meine craniomandibuläre Dysfunktion, das klingt schlimmer als es ist. Sie hat das schon öfter gemacht. Also, auf jeden Fall bin ich dieses Mal irgendwie in einer Art Zwischenwelt hängengeblieben und okay, es herrscht eine sehr entspannte Atmosphäre, mein subjektives Schmerzempfinden ist gleich null und sämtliche Blockaden scheinen überwunden – alles cool und tropisch inselmäßig. Nach und nach stellen sich die Sinne wieder ein und mein Gehirn tut mir den Gefallen und fragt wo bin ich. Während es sein ganzheitliches Testverfahren durch meinen Körper schickt betrachte ich mich im Spiegel, rotes T-Shirt mit grüner Salakpalme (Salacca zalacca), Haare etwas länger als vor meinem Termin und silberne Flipflops. Ich lächle mir zu, bewundere meine perfekten Zähne und beiße damit in eine Schlangenhautfrucht, lila Saft spritzt auf den Boden. Wanderameisen lecken ihn mit ihren kleinen rosa Zungen gierig auf. Mein Gehirn rollt mit meinen Augen und findet es reicht jetzt. Es ist und bleibt mein persönlicher Spielverderber.

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