Helmut mein Friseur und die Stylistin streiten sich. Über
mich. Helmut meint Gold steht mir nicht. Er will wieder zurück auf mehr Braun oder dunkles Amber wie er es nennt. Ich sitze vor dem Spiegel, betrachte mich und
die Streitenden hinter meinem Rücken. Sie berühren mein Haar, halten kleine Kärtchen
an meine Haut und streichen über den Stoff meines Shirts. Die Stylistin will
gerne an den Farben festhalten, aber sie sind so flüchtig wie das Parfum, das
ich aus irgendeinem Grund noch in der Nase habe. Ich muss all meinen Willen
aufbringen, das Epizentrum meines Geruchsinns nicht mit diesem Duft zu füttern.
Fest schaue ich mir in die Augen. Der Spiegel wirft ein Blaugrau zurück, es erinnert
mich an ausdauernden Lein (Linum perenne)
auf steinigem Boden. Bin gespannt was die aus mir machen. Innen bin ich fertig
und es ist mir egal ob die Fassade dazu passt. Wirken soll sie, blenden. Das
spricht eigentlich wieder für Gold. Haha. Ganz schön schwierig. Gut, dass die
beiden das entscheiden. Meine karminrot geschminkten Lippen lächeln mich an.
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